Die wachsende Volkskrankheit der Fettleibigkeit

Bestimmung der Verantwortlichen und Lösungsvorschläge
Bestimmung der Verantwortlichen und Lösungsvorschläge

Die Probleme durch und mit Fettleibigkeit und Adipositas sind weltweit keine neuen Erkenntnisse mehr. Neben der sichtbaren Gewichtserhöhung verschlimmern ein erhöhtes Risiko zur Krebserkrankung, zu Diabetes und zu Schlaganfällen sowie die psychischen Konsequenzen den Alltag einer erkrankten Person. Woran scheitern bislang wirksame Maßnahmen?

Bereits vor der Pandemie waren nach Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) rund 16 Millionen Erwachsene und etwa 800.000 Kinder und Jugendliche alleine in Deutschland von Adipositas betroffen. Als adipös gelten Menschen mit einem Body Mass Index (BMI) von mehr als 30, Übergewicht beginnt bei einem BMI (Berechnung aus Körpergröße und -gewicht) von über 25. 

Weitere Zahlen veröffentlichte auch die Weltgesundheitsorganisation in ihrem Europäischen Fettleibigkeitsbericht 2022, demnach sind über 50% der Erwachsenen in Europa übergewichtig oder adipös.

Verantwortlich sind die Länder selbst

Einer durch die WHO durchgeführte Studie sieht einen Großteil der Verantwortung bei den jeweiligen Ländern. Diese sehen Fettleibigkeit grundsätzlich als Problem eines einzelnen Menschen und nicht als gesellschaftliches Problem bei welchem die Regierung handeln müsste.

Zum Anderen werden wirtschaftliche Erfolge und Gedanken priorisiert. Dies macht sich besonders später in möglichen Lösungsansätzen bemerkbar. So werden besonders Interventionen in der Lebensmittelindustrie ungerne von Regierungen vorgenommen. Eine Zuckersteuer würde zum einen bei einem großen Teil der Bevölkerung für Unmut sorgen, insbesondere in Zeiten von Inflation und einem allgemeinen Anstieg der Preise. Zum Anderen würde auch die Industrie mitsamt ihren Lobbyisten sich gegen diesen Eingriff in den Markt wehren. 

Des Weiteren fehlen die Experten wie am besten Adipositas in einem universellen Gesundheitsmanagement inkludiert und behandelt werden kann.

Mögliche Lösungsansätze

Dabei gibt es durch aus Lösungsansätze, die durch die WHO oder auch durch Betroffene vorgelegt werden. 

Eine bessere und vor allen Dingen frühzeitigere Therapie, in welcher sowohl die Ernährung, das grundsätzliche Verhaltung, als auch die Bewegung thematisiert werden. Auch sollte der Bedarf einer Operation nicht pauschal ausgeschlossen werden. So wird häufig nur der chirurgische Eingriff durch die Krankenkassen bezahlt. Bei einer frühzeitigeren finanziellen Unterstützung durch die Krankenkassen könnten aber bis zu 63 Milliarden Euro für das deutsche Solidarsystem gespart werden. Dies ist laut AOK-Experten der Betrag, der jährlich für die Behandlung der Folgen von Adipositas, für Krankengeld und Frührenten bezahlt wird.

Neben den Behandlungsmöglichkeiten gibt es jedoch auch Präventionsmaßnahmen. 

Bei der Besteuerung von Nahrungsmitteln mit einem hohen Zuckeranteil müssen auch die Softdrinks mit eingeschlossen werden, da auch diese zu einem Großteil aus Zucker bestehen. Neben der Preiserhöhung für ungesunde Nahrungsmittel können gesündere Lebensmittel subventioniert werden, also für den Endverbraucher die Preise gesenkt werden. Der billige Preis ist somit neben den positiven gesundheitlichen Faktoren ein Kaufargument.

Auch Kinder und Jugendliche leiden

Nicht nur Erwachsene leiden unter Fettleibigkeit und Adipositas. Besonders Kinder und Jugendliche haben durch die Corona-Pandemie einen veränderten Lebensmittelkonsum und einen Mangel von körperlicher Bewegung erleben müssen. Daher sind auch die Zahlen von fettleibigen oder adipösen Menschen in diesen Altersgruppen gestiegen. 

Eine Förderung von körperlichen Aktivitäten für jede Alters- und Bevölkerungsgruppe könnte nun Abhilfe schaffen. 

Auch über ein allgemeines Werbeverbot für ungesunde Lebensmittel muss nachgedacht werden, denn so sind besonders Kinder sehr empfänglich für Werbung und die dort vermittelten Botschaften.

Fazit

Fettleibigkeit und Adipositas ist eine der Volkskrankheiten nicht nur in Deutschland, sondern auch in Europa. Eine Zusammenarbeit untereinander würde die Bekämpfung vereinfachen, da Wissen geteilt werden kann. Außerdem muss in Deutschland in der Gesellschaft ein Wandel stattfinden. Schließlich haben viele Menschen sich nicht zu ungesund ernährt oder bewegen sich zu wenig. Sie müssen mit einer Krankheit und möglichen Folgeproblemen leben.